Jeder kennt es: Der Laptop zeigt noch 20 % Akku an, und plötzlich geht er aus. Oder er hält angeblich noch eine Stunde durch – und dann? Zack, von null auf hundert ans Ladekabel gefesselt. Wenn dein alter Laptop-Akku macht, was er will, ist es Zeit für eine Kalibrierung.
Warum solltest du deinen Laptop-Akku kalibrieren?
Akkus sind kleine Gewohnheitstiere. Wenn sie nicht regelmäßig komplett entladen und geladen werden, verlernen sie ihre tatsächliche Kapazität. Das Betriebssystem zeigt dann falsche Werte an, und du kannst dich nicht mehr darauf verlassen, wie lange dein Akku wirklich hält. Eine Kalibrierung hilft, die Akkuanzeige zu korrigieren und die Laufzeit realistischer darzustellen. Es bringt den Akku zwar nicht in den Neuzustand zurück, aber du weißt wenigstens, woran du bist.
Wie oft sollte man den Akku kalibrieren?
Ganz ehrlich: Wenn dein Laptop-Akku gut funktioniert und die Prozentanzeige zuverlässig ist, musst du nichts tun. Falls dein Akku aber falsche Werte zeigt, plötzliche Abstürze produziert oder scheinbar über Nacht von 80 % auf 30 % springt, dann ist es Zeit.
Empfehlenswert ist eine Kalibrierung alle paar Monate, besonders wenn du deinen Laptop oft am Netzteil betreibst. Akkus mögen es nicht, ständig am Strom zu hängen – aber wer trennt schon konsequent das Kabel? 😉
Vorbereitung – Was du brauchst
Viel ist nicht nötig. Ein funktionierendes Netzteil, ein bisschen Geduld und einen Laptop, der nicht gerade mitten in einer wichtigen Präsentation oder Arbeit steckt. Wenn du ein BIOS-Update oder eine Akku-Management-Software deines Herstellers hast, kann es sinnvoll sein, diese vorab zu installieren. Aber keine Sorge, es geht auch ohne!
So kalibrierst du deinen Laptop-Akku – Die Anleitung
1. Laptop auf 100 % aufladen
Lass ihn komplett aufladen, bis die Anzeige 100 % erreicht und der Ladevorgang stoppt. Danach lass ihn noch 30 bis 60 Minuten am Netzteil, damit er wirklich randvoll ist. Manche Akkus brauchen ein bisschen Zeit, um die letzten Milliamperestunden aufzusaugen.
2. Energiesparmodus ausschalten
Geh in die Energieeinstellungen und stell sicher, dass keine automatischen Abschaltungen oder Energiesparfunktionen aktiviert sind. Wir wollen ja, dass der Laptop wirklich leerläuft und nicht vorher in den Ruhezustand geht.
3. Akku komplett entladen
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Trenne das Ladekabel und nutze deinen Laptop ganz normal. Arbeite, surfe oder schau Videos – Hauptsache, der Akku wird verbraucht. Idealerweise machst du nichts CPU-Lastiges, denn eine plötzliche hohe Belastung kann zu unerwarteten Abschaltungen führen.
4. Akku wirklich bis zum Ende entladen
Und mit „Ende“ meine ich: richtig Ende. Nicht schon bei 10 % ans Ladekabel, sondern so lange, bis der Laptop sich selbst ausschaltet. Falls dein Gerät einen Notstrom-Ruhezustand hat (bei z. B. 5 %), kannst du versuchen, es nach der Abschaltung noch mal kurz einzuschalten, bis wirklich nichts mehr geht.
5. Einige Stunden ruhen lassen
Das klingt komisch, hilft aber: Lass deinen ausgeschalteten Laptop zwei bis fünf Stunden liegen. Dadurch setzt sich der Akku „richtig“ auf null, bevor du ihn wieder auflädst.
6. Komplett aufladen – ohne Unterbrechung
Steck jetzt das Netzteil wieder an und lade den Akku in einem Rutsch auf 100 %. Währenddessen solltest du den Laptop möglichst nicht nutzen, um eine saubere Ladekurve zu bekommen. Falls du nicht warten kannst, dann mach wenigstens nichts, was viel Leistung frisst.
7. Fertig!
Herzlichen Glückwunsch, dein Akku sollte jetzt wieder eine korrektere Ladestandsanzeige haben! Falls sich nichts geändert hat, könnte dein Akku tatsächlich altersschwach sein – dann hilft auch die beste Kalibrierung nichts mehr.
Häufige Fehler und Missverständnisse
- „Ich muss meinen Akku immer komplett leer machen, bevor ich ihn lade!“ – Nein! Lithium-Ionen-Akkus mögen es nicht, ständig tiefentladen zu werden. Eine Kalibrierung ist nur eine Korrekturmaßnahme, kein regelmäßiges Ritual.
- „Ein Akku verliert nach ein paar Jahren seine Kapazität – das ist normal.“ – Richtig! Auch mit der besten Pflege werden Akkus irgendwann schwächer. Nach 500–1000 Ladezyklen ist es Zeit für einen Wechsel.
- „Kann ich die Kalibrierung mit einer Software machen?“ – Manche Laptop-Hersteller bieten Akku-Kalibrierungs-Tools an, aber der manuelle Weg ist oft zuverlässiger.
Was tun, wenn der Akku trotzdem spinnt?
Falls der Akku nach der Kalibrierung immer noch unzuverlässige Werte anzeigt, kann es sein, dass er physisch beschädigt oder einfach am Ende seiner Lebenszeit ist. Dann hilft nur noch ein Austausch. Bei fest verbauten Akkus kann das ein Problem sein – aber in vielen Fällen lohnt sich der Wechsel.
Fazit – Lohnt sich das Kalibrieren?
Definitiv, wenn dein Akku falsche Werte zeigt. Es ist eine einfache Möglichkeit, die Laufzeit besser einschätzen zu können und den Laptop nicht mehr unerwartet ausgehen zu lassen. Es ist kein Wundermittel, aber ein hilfreicher Trick, um das Beste aus einem alten Akku herauszuholen. Und mal ehrlich – wenn der Laptop nicht mehr aus dem Nichts abstürzt, spart das eine Menge Nerven! 😃