Reisepass beantragen – klingt erstmal nach einer einfachen Sache, oder? Antrag stellen, warten, abholen – fertig. Aber die Realität? Nun ja, sagen wir mal so: Die Bürokratie hat ihre ganz eigene Zeitrechnung. Je nach Stadt, Terminlage und Art des Reisepasses kann das Ganze eine schnelle Angelegenheit sein oder sich wie eine endlose Warteschleife anfühlen. Ich erzähle euch, wie lange es wirklich dauert, was ihr beachten müsst und wo es vielleicht noch ein paar Tricks gibt, um den Prozess zu beschleunigen.
Der klassische Reisepass: Geduld mitbringen oder lieber planen?
In Deutschland gibt es eine goldene Regel: Wenn du deinen Reisepass dringend brauchst, wird er garantiert länger dauern als erwartet. Der reguläre Reisepass hat eine Bearbeitungszeit von vier bis sechs Wochen, je nach Stadt und Auslastung des Bürgeramts. Aber Achtung: Das ist nur die offizielle Angabe. In der Praxis kann es durchaus schneller gehen – oder eben auch länger, besonders in Ferienzeiten oder kurz vor Feiertagen.
Ich selbst habe meinen letzten Reisepass in Düsseldorf beantragt und dachte naiverweise, dass ich nach einem Monat einen neuen in der Hand halte. Tja, Pustekuchen. Nach sechs Wochen kam der Brief, dass ich ihn abholen kann – und dann brauchte ich nochmal einen Termin im Bürgeramt. Also insgesamt knapp zwei Monate.
Mein Tipp:
Wenn du also in den nächsten Monaten verreisen willst, stell den Antrag am besten mindestens drei Monate vorher, damit du nicht in Zeitnot gerätst.
Express-Reisepass: Wenn’s schneller gehen muss
Du hast spontan eine Reise gebucht oder dein alter Reisepass ist plötzlich unauffindbar? Willkommen im Club! Zum Glück gibt es den Express-Reisepass, der laut Angabe innerhalb von drei bis vier Werktagen fertig sein soll.
Das klingt super – aber funktioniert das auch? Ich habe von Leuten gehört, die ihren Express-Pass wirklich nach vier Tagen in der Hand hatten. In anderen Fällen hat es dann doch eine Woche gedauert, weil die Bundesdruckerei sich wohl mal eine Pause gegönnt hat. Also sicher ist das Ganze nicht zu 100 %.
Kostencheck:
Der Express-Reisepass kostet 69,50 € (statt 60 € für den normalen). Willst du ihn in XXL mit 48 Seiten (z. B. für Vielflieger), dann bist du bei 91 €.
Noch schneller? Der vorläufige Reisepass
Wenn es wirklich brennt und du deinen Reisepass sofort brauchst, gibt es noch eine Notlösung: den vorläufigen Reisepass. Der wird direkt im Bürgeramt ausgestellt und ist sofort verfügbar – zumindest theoretisch.
In der Realität musst du Glück haben, dass das Bürgeramt gerade einen Beamten hat, der sich die Zeit nimmt, ihn auszustellen. Außerdem brauchst du einen triftigen Grund, warum du ihn sofort benötigst, also z. B. eine dringende Geschäftsreise oder einen gebuchten Flug.
Kosten:
Dieser kleine Lebensretter kostet 26 €, ist aber nur ein Jahr gültig.
Was beeinflusst die Bearbeitungszeit?
Es gibt einige Faktoren, die bestimmen, ob dein neuer Reisepass schnell oder langsam kommt:
- Wohnort: In kleinen Städten geht es oft flotter als in Großstädten wie Berlin oder München.
- Jahreszeit: Vor den Sommerferien ist das Bürgeramt meist völlig überlastet.
- Bürgeramt-Termine: Je nachdem, wie schnell du einen Antragstermin bekommst, kann es sich verzögern.
- Feiertage & Streiks: Gerade in der Weihnachtszeit oder bei Post-Streiks kann sich alles nach hinten verschieben.
Falls du also planst, zu reisen, checke frühzeitig, ob dein Reisepass noch gültig ist – denn nichts ist ärgerlicher, als am Flughafen zu stehen und zu merken, dass dein Pass abgelaufen ist.
Was kannst du tun, um den Prozess zu beschleunigen?
Falls du es eilig hast, gibt es ein paar Tricks, um den ganzen Prozess zu beschleunigen:
- Morgens anrufen: Einige Bürgerämter haben morgens frische Termine im System. Schnell sein lohnt sich!
- Flexibel sein: Falls du in einer Großstadt wohnst, versuch es in einer kleineren Gemeinde in der Nähe. Dort gibt es oft schnellere Termine.
- Express-Option nutzen: Wenn du nicht wochenlang warten willst, dann investiere die paar Euro mehr.
- Nicht auf Briefe warten: Online oder telefonisch nachfragen, ob dein Pass schon da ist – manchmal liegt er schon im Bürgeramt, aber der Brief kommt erst später.
Mein Fazit
Die Beantragung eines Reisepasses kann entweder ganz entspannt oder eine nervige Geduldsprobe sein – je nachdem, wie gut du planst. Wenn du früh genug dran bist, sparst du dir unnötigen Stress. Wenn du aber auf den letzten Drücker bist, dann gibt es immer noch Lösungen – aber eben zu einem höheren Preis.
Und jetzt mal ehrlich: Hast du schon mal den Reisepass-Antrag vergessen und musstest dann auf den letzten Drücker einen Express-Pass beantragen? Ich bin gespannt auf eure Geschichten! 😊