Microsoft Edge Sleeping Tabs: Bringt das wirklich mehr Leistung? (Praxistest)

Microsoft Edge verspricht mit den sogenannten „Sleeping Tabs“ eine bessere Leistung und weniger Ressourcenverbrauch. Klingt gut, oder? Aber bringt das wirklich etwas oder ist das nur ein weiteres Feature, das auf dem Papier gut aussieht? Ich habe es getestet und teile meine Erfahrungen mit dir.

Was sind Sleeping Tabs überhaupt?

Sleeping Tabs, oder zu Deutsch „schlafende Tabs“, sind eine Funktion von Microsoft Edge, die inaktive Tabs in einen Ruhezustand versetzt. Das soll vor allem Arbeitsspeicher (RAM) und CPU-Ressourcen sparen. Die Idee dahinter: Wenn du einen Tab längere Zeit nicht nutzt, wird er automatisch „eingefroren“ und verbraucht fast keine Leistung mehr – bis du ihn wieder aktivierst.

Laut Microsoft kann das bis zu 32% weniger RAM und 37% weniger CPU-Last bedeuten. Aber die große Frage ist: Merkt man das wirklich im Alltag?

Der Praxistest: Läuft der Browser wirklich schneller?

Ich habe das Ganze auf einem Mittelklasse-Laptop mit Windows 11 getestet – einem Gerät, das im Alltag durchaus mal ins Schwitzen kommt, wenn zu viele Tabs und Programme gleichzeitig geöffnet sind. Mein Testaufbau:

  • Gerät: Laptop mit Intel Core i5, 8 GB RAM, Windows 11
  • Anzahl der Tabs: 20 verschiedene Webseiten, darunter YouTube, Nachrichtenportale, Social Media
  • Vergleich: Edge mit Sleeping Tabs vs. Edge ohne die Funktion

Ergebnis? Überraschend positiv. Ohne Sleeping Tabs fraß der Browser schnell mal 3 bis 4 GB RAM. Mit aktiviertem Feature sank der Verbrauch nach ein paar Minuten auf etwa 2,2 GB. Vor allem bei vielen offenen Tabs machte sich das bemerkbar: Der Laptop wirkte insgesamt flotter, weniger Verzögerungen, weniger Lüftergeräusche.

Allerdings: Nicht alle Seiten reagieren gleich gut darauf. Manche Tabs (vor allem Web-Apps wie WhatsApp Web oder Google Docs) brauchen nach dem „Aufwachen“ eine Sekunde länger zum Laden. Bei normalen Webseiten fällt das aber kaum ins Gewicht.

Wann lohnt sich das Feature – und wann nicht?

Sleeping Tabs sind super für Leute, die gerne 50+ Tabs offen lassen, ohne sie sofort zu schließen. Wenn du deinen Browser eher minimalistisch nutzt, wirst du vermutlich kaum einen Unterschied merken.

Außerdem gibt es ein paar Sonderfälle:

  • Gut für: Nachrichtenartikel, Foren, Blogs, Online-Shopping-Seiten – alles, was du später noch lesen willst.
  • Nicht so gut für: Musik- oder Video-Streaming, Cloud-Dienste (Google Drive, Dropbox), Web-Apps – da könnten Inhalte beim „Einfrieren“ verloren gehen oder Verzögerungen auftreten.

So aktivierst du Sleeping Tabs (oder passt sie an)

Falls das Feature noch nicht aktiviert ist, kannst du es so einschalten:

  1. Edge öffnen und oben rechts auf die drei Punkte klicken.
  2. Einstellungen → System und Leistung wählen.
  3. Den Schalter bei „Inaktive Tabs nach Zeitplan in den Ruhezustand versetzen“ aktivieren.
  4. (Optional) Bestimmte Seiten als Ausnahmen hinzufügen, damit sie nicht schlafen.

Falls du merkst, dass wichtige Webseiten zu oft „einschlafen“, kannst du hier nachjustieren.

Mein Fazit: Empfehlenswert oder nicht?

Kurz gesagt: Ja, Sleeping Tabs sind ein echter Performance-Booster – zumindest für Viel-Surfer. Die Einsparungen bei RAM und CPU sind spürbar, vor allem auf älteren oder schwächeren Geräten. Wer dagegen meist nur 3–4 Tabs gleichzeitig nutzt, wird kaum einen Unterschied merken.

Ein kleiner Nachteil bleibt: Manche Seiten müssen beim Aufwachen neu laden, was minimal Zeit kosten kann. Aber das ist verschmerzbar, wenn dein Rechner dafür flüssiger läuft.

Also, falls dein Browser oft lahmt, probier’s mal aus! Vielleicht kannst du dir damit das eine oder andere Upgrade deines Rechners sparen. 😉

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